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Geführt durch die Michendorfer Wanderführerin Ulrike Braun geht es los am Bahnhof Seddin nach Nordwesten durch den sogenannten „Fokusbereich“, also den 300 ha großen Teil des Untersuchungsgebietes, der besonders im Interesse des Wirtschaftsministers liegt.
Die hügelige Landschaft ist durch einen erstaunlich vielfältigen Forst geprägt, die dominierende Kiefer wird immer wieder durch Laubbaumbestände durchbrochen, einige Flächen sind zum Zwecke des Waldumbaus frisch eingezäunt. „Der Landesforstbetrieb ist hier an vielen Stellen schon erfolgreich mit dem Waldumbau befasst, für das Industriegebiet würde das alles dem Erdboden gleich gemacht“ sagt Lutz Pahl, Sprecher des grünen Ortsverbandes Beelitz und Seddiner See, und Dr. Gisela Baumann von den Beelitzer Grünen ergänzt: „Das hiesige LSG Potsdamer Wald- und Havelseengebiet wurde 1998 in erster Linie zum Schutz des Bodens und des Grundwassers ausgewiesen. In unserer Gegend sinkt der Grundwasserspiegel seit einigen Jahren dramatisch. Es ist explizit gefordert, die Flächen vor Überbauung zu schützen!“
Nach gut einem Kilometer trifft die Wandergruppe auf den 66-Seen-Wanderweg – der einzige zusammenhängende ausgewiesene Wanderweg rund um Berlin. Ulrike Braun erzählt die wunderbare Ost-West-Geschichte der Entstehung dieses Wanderweges, der durch das Industriegebiet auf 3 km unterbrochen werden würde. Eine Wegalternative ist wegen der umgebenden Autobahnen unmöglich.
Die Wanderung führt an einem geschützten Fledermausquartier vorbei.
Wenig später trifft die Gruppe zuerst auf ältere, dann auf frische Wolfslosung. Dr. Hans-Holger Liste, Wolfsexperte aus Beelitz und Sprecher der "Allianz Wolf Brandenburg" ist inzwischen zur Wandergruppe gestoßen und erzählt: „Dieses gesamte Gebiet gehört zum Revier mindestens einer Wolfsfamilie, vermutlich aus dem Bereich des Truppenübungsplatzes Lehnin. Mit der geplanten Zerstörung des Wald- und Forstgebietes wird nicht nur Naturlandschaft, die dem Menschen nützt, zerstört, sondern damit würde auch dem streng geschützten Wolf und anderen Wildtieren der Lebensraum genommen.“
Das Gebiet ist eiszeitlich geprägt, Endmoräne und Sander wechseln sich ab. Neben Kiefernforst trifft man auf Eichen- und Buchenbestände, auf freien Flächen wächst Heidekraut. Das Gelände hat bis zu 40 Meter Höhenunterschiede, es geht beeindruckend hügelig zu. Für ein Industriegebiet müsste das alles planiert werden!
Die Teilnehmer der Wanderung sind sich einig: Diesen Teil des Landschaftsschutzgebietes für ein Gewerbegebiet abzuholzen, einzuebnen, zu versiegeln und den Lebensraum für Tier und Pflanzen zu zerstören, ist unverantwortlich.
Weitere Informationen zum Beispiel hier: Bericht auf der Webseite von Bündnis90/Die Grünen Beelitz
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